Montag, 27. Januar 2014

Agavengiftsaft

Der Schock sitzt noch tief aber ich werde trotzdem versuchen ein paar Worte zu unserer heutigen Erkenntnis über Agavendicksaft wiederzugeben. Mein lieber Herr Attila und auch der eine oder andere Bekannte hat uns diesen Zuckerersatzstoff als das non plus ultra verkauft. Kristallzucker ist der Tot, Agavendicksaft das flüssige Leben. Am Wochenende wurden die ersten Gegenstimmen laut. Ich bräuchte die Challenge ja nicht machen wenn ich mir nicht mein eigenes Bild über das machen würde was mir als gesunde Alternative empfohlen wird. Also haben wir uns heute mal hingesetzt und versucht herauszufinden was diesen tollen Dicksaft zum flüssigen Ambrosia macht. Erst mal herausfinden was Zucker eigentlich ist und woraus er besteht. Kristallzucker in weiß wie wir ihn in jedem Laden finden besteht zu 99,96% aus Saccharose und zu 0,04% aus Invertzucker (was der Unterschied ist, ist mir nicht ganz klar geworden). Saccharose besteht aus einem Fructose und einem Glucosemolekül. Damit der Körper die Saccharose also den normalen Zucker verwerten kann muss er ihn aufspalten. Dabei entsteht ein Fructose und Glucose im Verhältnis 50:50. Agavendicksaft besteht fast ausschließlich aus Fructose. Nur ein kleiner Anteil macht die Glucose aus. Leider habe ich hier kein Verhältnis gefunden ich gehe aber davon aus das es wohl mindestens bei 90:10 liegen muss. Da Fructose etwas süßer ist brauche ich vom Agavendicksaft ca. 10% weniger als vom normalen Zucker. Alles in allem nehme ich aber weit mehr Fructose auf als mit normalem Zucker. Fructose ist Fruchtzucker so wie er auch in Äpfel, Birnen oder Zitronen enthalten ist. Damit sein Essen zu süßen hört sich ja erst einmal sehr gesund an und wurde auch lange genau so Kommuniziert. Im Gegensatz zur Glucose kann die Fructose wohl nicht vom Körper verarbeitet werden und so wandert fast die ganze Fructose in die Leber zur Reststoffverwertung. Das kann eine Fettleber zur folge haben. Auch führ Fruktose zu einer erhöhter Harnsäurebildung was zu Gicht führt. Na danke. Zusätzlich führt ein hoher Fructosekonsum zu einer Leptin Resistenz. Leptin ist ein Hormon was dafür sorgt das wir satt werden. Somit führt vermehrter Fructosekonsum dazu, dass man mehr als nötig isst und dadurch natürlich Fett wird. Und nun das schlimmste. Fructose ist Krebsfördernd. Alles in allem fliegt der Agavendicksaft aus dem Regal. Und zwar im hohen Bogen. Dann lieber Zucker wie wir ihn schon immer hatten und davon am besten auch keinen. Ich bin kein Biologe und auch kein Chemiker. Ich habe mir das ganze in den letzten Stunden auf deiner Vielzahl an Internetseiten zusammengelesen. Nicht alles davon mag vollkommen richtig sein, aber für mich ist genügend wahres dran um den Agavendicksaft nicht mehr in meinem Essen haben zu wollen. Es wird also bis auf weiteres wieder richtigen Zucker geben. Wobei in den letzten Tagen so gut wie kein Zucker in irgendwelcher Form in unserem Essen war. Nur an der Torte und den Pralinen. Für alle die, die nun nur noch Frittiertes essen wollen weil sie nun Angst vor der Fructose haben. Obst bleibt weiterhin gesund. Denn alles in allem ist es wie immer eine Frage der Menge. Soweit zur Biologiestunde. Heute gab es Abends eine Tomatensuppe. Die Suppe war, auch wenn ich Tomatensuppe nicht zu meinen Lieblingsgerichten zähle, gut.
Die Oliven waren übrigens ein im Rezept nicht vorhandenes Feature. Wir werden langsam experimentierfreudig. Somit endet dieser Tag mit dem Vorsatz sich von meinem neuen Lieblingsfeind, der Fructose, fernzuhalten und dem guten Gefühl morgen mal wieder an sozialen Leben meiner Kollegen teilnehmen zu dürfen. Wir haben nämlich keiner Suppe übrig gelassen und deswegen geht es morgen in die Kantine.

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